05.09.2014

Bildungsministerium fördert Forschungsprojekt zu berufsbegleitenden Studiengängen der FH Bielefeld mit 1,6 Millionen Euro

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt mit 1,6 Millionen Euro das Forschungsprojekt HumanTec der Fachhochschule Bielefeld

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt mit 1,6 Millionen Euro das Forschungsprojekt HumanTec der Fachhochschule Bielefeld. Bis Anfang 2018 werden in dem Kooperationsprojekt der Fachbereiche Wirtschaft und Gesundheit sowie Ingenieurwissenschaften und Mathematik berufsbegleitende Bachelor- und Masterstudienangebote entwickelt.

Die Zielgruppe der Studienangebote ist das betriebliche Bildungspersonal, also jene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Unternehmen, die mit der Aus- und Weiterbildung ihrer Kollegen befasst sind. Die Angebote richten sich an Personen mit und ohne Hochschulzugangsberechtigung, die Interesse daran haben, betriebliche Bildungsaufgaben zu übernehmen.

»Viele Unternehmen haben erkannt, dass sie qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen brauchen, die sich verstärkt mit dem Aus- und Weiterbildungsangebot des Unternehmens beschäftigen und auf neue berufliche und betriebliche Entwicklungen frühzeitig reagieren können. Dieses Engagement für berufliche Bildung wollen wir durch entsprechende Studienangebote unterstützen«, erklärt Professorin Dr. Ulrike Weyland aus dem Studienbereich Berufspädagogik. Gemeinsam mit Professor Dr.-Ing. Thomas Kordisch aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik leitet sie das Forschungsprojekt. Diese interdisziplinäre Ausrichtung haben auch die Dekane der beiden beteiligten Fachbereiche der Fachhochschule Bielefeld, Prof. Dr. Lothar Budde (FB 3) und Prof. Dr. Uwe Rössler (FB 5) erkannt, die die Entwicklung der aufgezeigten Studienangebote unterstützen.

HumanTec greift besonders die Situation des Fachkräftebedarfs in den Humandienstleistungen, also Pflege und Gesundheit, und in der Technik auf. Denn lebenslanges Lernen und Weiterbildung werden gerade hier angesichts der demographischen Entwicklung ein Kernthema der Unternehmen sein, um wettbewerbsfähig zu sein: »Durch die Technisierung der Pflege wird es immer mehr Firmen geben, die diese beiden Bereiche in ihren Produkten miteinander verbinden«, prognostiziert Thomas Kordisch. Deshalb müssen die Mitarbeiter, die beispielsweise zukünftig mit Pflegerobotern arbeiten, auf die neuen Herausforderungen und Anforderungen vorbereitet sein. Hier sollen die neuen Studienangebote der FH Bielefeld ansetzen: Ziel ist es, Personen zu qualifizieren, die diese Entwicklungen erkennen und entsprechende Bildungsprozesse in den Unternehmen vorantreiben, so Ulrike Weyland.

Im Rahmen des Projekts wird zunächst erforscht, wie solche Studienangebote aussehen sollten, um realisierbar für die Studierenden zu sein. »Gerade bei berufsbegleitenden Angeboten ist ein Blick auf die Lebens-, Studien- und Arbeitssituation der Teilnehmer besonders wichtig«, weiß Thomas Kordisch. Deshalb werden in die Entwicklung der Studiengänge unter anderem die Organisation der Studieneingangsphase, die Anrechnung bereits erbrachter Leistungen oder die Nutzung neuer Medien mit einbezogen. »Eine besondere Herausforderung wird zudem sein, den Übergang zur Hochschule, gerade für Nicht-Akademiker, einfach zu gestalten«, berichtet Dr. Marisa Kaufhold, Geschäftsführerin des InBVG und Koordinatorin des Projektes HumanTec. Um ein möglichst flexibles Angebot zu haben, soll es neben den berufsbegleitenden Studiengängen auch möglich sein, einzelne Module zu belegen, um sich in einem Studienbereich spezifisch fortzubilden.

»Damit die berufsbegleitenden Studiengänge erfolgreich sind, wollen wir die Unternehmen rechtzeitig einbeziehen«, erklärt Ulrike Weyland. Als Kooperationspartner konnten u. a die IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, die OstWestfalenLippe GmbH, die it`s OWL Clustermanagement GmbH, die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, das Bildungszentrum des St. Johannisstift e. V. Paderborn sowie die Zentrale Akademie für Berufe im Gesundheitswesen Gütersloh gewonnen werden.

Darüber hinaus beteiligen sich weitere Kollegen mit ihrer jeweiligen Expertise aus den beiden Fachbereichen in diesem Projekt. Zum Projektkernteam gehören: Prof. Dr. Heiko Burchert, Prof. Dr. Klaus Dürkopp, Prof. Dr. Andrea Kaimann, Prof. Dr. Beate Klemme, Prof. Dr. Jörn Loviscach und Prof. Dr.