Von 04.10. bis 07.10. fand unser Hackathon: Die Circular Company Campus Challenge 2022 statt.
Die Studierenden der HSBI haben dieses Jahr erneut spannende Challenges regionaler Unternehmen, die Lösungsansätze für die Herausforderungen zirkulärer Wertschöpfung in ihrem Unternehmen suchen (Vogel GmbH, LichtWART GmbH, Reflex Winkelmann GmbH) bearbeiten.
Hierbei wurden, wie bereits im letzten Jahr, wieder tolle Lösungsansätze gefunden, die wir gerne vorstellen möchten. Wir bedanken uns herzlich bei den Studierenden, Unternehmensvertreter*innen und unserem Mitorganisator VDI Verein Deutscher Ingenieure Ostwestfalen-Lippe e.V. für die erfolgreiche Durchführung der Veranstaltung.
Als Erstes Challenge wurde von der Firma Papierverarbeitung Vogel gestellt. Die Firma Vogel ist ein Wiederholungstäter aus dem letzten Jahr. Die Challenge lautete: Circularity Check, Arbeitskleidung - Kaufen oder Leasing? Was ist nachhaltiger?
Neben der Frage der nachhaltigen Anschaffung der Arbeitskleidung, wurde die regelmäßige Reinigung in Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte von den Studierenden betrachtet. Ein Leasingangebot einer Firma mit einem Nachhaltigkeitsversprechen (Alternative A) wurde mit der üblichen Vorgehensweise, Kauf der Arbeitskleidung vom Unternehmen und selbstorganisierte Reinigung durch die Mitarbeitenden (Alternative B), verglichen. Beide Alternativen wurden in Hinblick auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeitsaspekte bewertet. Neben den beiden Alternativen haben die Studierenden einen dritten Ansatz, Reinigung der Arbeitskleidung im Unternehmen (Alternative C) identifiziert und mit den beiden anderen Alternativen verglichen.
Die Recherche der Studierenden hat als Erstes ergeben, dass es auf dem Markt zurzeit kein Anbieter existiert, der die komplette Palette an Cradle to Cradle zertifizierter Arbeitskleidung vertreibt. Die Betrachtung der Nachhaltigkeitsaspekte der drei Alternativen in Hinblick auf Reinigung der Kleidung hat gezeigt, dass ökonomisch betrachtet die Alternative B die Beste für das Unternehmen ist. In Hinblick auf ökologische (Wasser-verbrauch/-verschmutzung und Energieeffizienz/CO2-Emission) und soziale (Mitarbeiterzufriedenheit, Kostenersparnis für Mitarbeiter) Aspekte jedoch die beiden anderen Alternativen überwiegen. In der Gesamtbetrachtung aller drei Nachhaltigkeitsaspekte stellt sich die Alternative C als die beste Lösung für das Unternehmen und die Mitarbeitenden dar. Diese Lösung ist wirtschaftlich für das Unternehmen vertretbar und trägt zur Reduktion des Wasserverbrauchs, Wasserverschmutzung und CO2-Emission während der Nutzungsdauer der Arbeitskleidung bei. Die Ergebnisse des Hacks wurden von Anja Vogel, der Unternehmensvertreterin der Firma Vogel GmbH, sehr positiv aufgenommen und werden in den Entscheidungsprozess des Unternehmens zu dieser Fragestellung einfließen.
Die zweite Challenge wurde von dem Unternehmen LichtWART gestellt, das eine intelligente IoT- Lösung anbietet um Beleuchtungs- und Lichtwerbeanlagen digital zu steuern und zu überwachen.
Die Aufgabenstellung des Unternehmens an die Studierenden war: Mehr Cicrular Economy in der Lichtbranche – Wie kann LichtWART Branchentrainer werden? In dem Hack haben die Studierenden ausgearbeitet, dass die Firma LichtWART mit ihrem Produkt nicht nur für Energieersparnis in der Branche sorgt, sondern dank Nachrüstbarkeit „Retrofitting“ in Bestandsanlagen sowie die Wiederverwendung („ReUse“) ihrer alten Hardware selbst Ansätze der zirkulären Wirtschaft lebt.
Um die Übertragung ihres nachhaltigen Konzepts in die Lichtbranche zu realisieren wurden zwei Ansätze ausgearbeitet. Als erste Möglichkeit wurde eine direkte Etablierung des Nachhaltigkeitskonzepts in der Lichtbranche vorgeschlagen. Bei diesem Vorgehen müssten Community-Maßnahmen mit anderen Unternehmen angeregt werden. Zusätzlich müsste LichtWART weitere Netzwerk-Partner gewinnen, die die Idee in der Branche weiterführen. Als zweite Möglichkeit wurde die Verhaltensänderung der Lichtbranche durch die Änderung des Kaufverhaltens seitens des Endkunden ausgearbeitet („Pull- Strategie“). Bei diesem Ansatz müssen die Nachhaltigkeitsaspekte stärker in das Marketingkonzept von LichtWART integriert werden. Ein Vorschlag der Studierenden war die Optimierung des bestehenden OnePager sowie die Erweiterung der Unternehmenswebsite - mit einem sichtbaren Fokus aus die Nachhaltigkeitsaspekte, für das Produkt des Unternehmens.
Weitere Vorschläge der Studierenden waren unter anderem die auf der LichtWART Plattform generierten Messprotokolle/ Auswertungen in eine Art Doku für den Kunden z.B. als Basis für eine Amortisationsrechnung zu nutzen und diese ggf. grafisch aufgearbeitet beim direkten Kundenkontakt als Doku in den Vordergrund zu stellen.
Im abschließenden Resümee hat der Vertreter von LichtWART die Arbeit der Studierenden sehr gelobt. Das Unternehmen möchte in der Zukunft die Nachhaltigkeitsaspekte stärker in das Marketingkonzept aufnehmen – beim OnePager wurde dies sogar direkt umgesetzt.
Zudem prüft man nun die Möglichkeit einer Fortsetzung im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Kundenprojekt.
Die dritte Challenge ist in Zusammenarbeit mit der Reflex Winkelmann GmbH entstanden. Die Reflex Winkelmann GmbH ist einer der international führenden Lösungsanbieter für die Projektierung und Ausführung wasserführender Systeme in der Gebäude- und Versorgungstechnik. Sie sind Impulsgeber bei der Entwicklung erstklassiger Produkte, intelligenter Konzepte und hocheffizienter Lösungen für Anlagen jeder Größenordnung und Komplexität.