Nachhaltige Logistik: HSBI – Studentin liefert Beitrag bei Umweltbundesamtskonferenz
Anna-Lena Mühlenkord, Absolventin des Studiengangs Digitale Logistik, hat ihre Abschlussarbeit auf einer Konferenz des Umweltbundesamtes präsentiert.
Die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (DVWG) hat im Auftrag des Umweltbundesamts ein Projekt durchgeführt, bei dem Abschlussarbeiten zum umweltschonenden Güterverkehr im Fokus stehen. Die sieben besten Arbeiten, die Lösungen erforschen negative Umweltwirkungen des Güterverkehrs zu verringern, bekamen die Chance auf der Konferenz des „UBA Forum mobil & nachhaltig“ des Umweltbundesministeriums am 12. und 13. Juni 2024 präsentiert zu werden. Das Forum widmete sich in seiner vierten Veranstaltung den Themen internationaler See- und Luftfracht, nationalem Güterverkehr sowie urbaner Logistik. Über 200 Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft kamen zusammen, um gemeinsam Möglichkeiten zu erörtern, wie der Güterverkehr umweltfreundlicher gestaltet werden kann. Anna-Lena Mühlenkords Bachelorarbeit „Entwicklung eines nachhaltigen Transportmodells zur Reduzierung von Emissionen im Landverkehr eines Großhändlers“ beschäftigt sich mit genau dieser Frage, weshalb Prof. Dr. Jörg Nottmeyer seine Studentin zur Teilnahme am Wettbewerb ermutigte. Er sei besonders stolz „eine Bachelorarbeit auf diesem Niveau einem breiten Publikum vorstellen zu können“.
„Es ist schon eine Ehre, dass man seine Hochschule vertreten kann und sich und seine Arbeit präsentiert“, freut sich Anna-Lena Mühlenkord und fügt hinzu: „Mit dem Beitrag meines wissenschaftlichen Posters Teil der Konferenz zu sein, war eine ganz neue Erfahrung.“ Anna-Lena Mühlenkord studierte Digitale Logistik am Campus Gütersloh der HSBI. Das praxisintegierte Studium fand in Zusammenarbeit mit dem Gütersloher Unternehmen Meesenburg statt. Meesenburg ist Großhändler für Baubeschläge und Werkzeuge und damit Kompetenzpartner für verarbeitende Unternehmen rund um Fenster und Türen. Eine besondere Herausforderung ist dabei die Standortstruktur: verschiedene Werke und Kunden liegen in Deutschland verteilt. Für das Unternehmen entwickelte Anna-Lena deshalb ein Transportmodell, mit dem Emissionen eingespart werden können und die Wirtschaftlichkeit und Transparenz der Lieferungen verbessert werden.
Realisiert wird dies durch die Bündelung von Transporten. Das Modell umfasst eine effiziente Verteilung der Waren über verschiedene Verteilhubs, wodurch die Lieferungen schnell und umweltfreundlich zum Kunden gelangen. Ein wesentlicher Bestandteil des Modells sei die Optimierung der LKW-Beladung und Routenplanung. Hierbei kommen Künstliche Intelligenz und spezialisierte Software zum Einsatz, um Leerfahrten zu minimieren und doppelte Fahrstrecken zu vermeiden. So können große LKW lange Strecken effizienter und emissionsärmer zurücklegen als kleinere Fahrzeuge, die häufiger fahren müssen.
„Das ausgewählte Thema entspricht der aktuellen Agenda des Unternehmens und der Zielrichtung für nachhaltiges Handeln“, so der Betreuer Bastian Lassen von Meesenburg. Folglich wird das Modell in einer Testphase auf seine Möglichkeiten zur Reduzierung von Emissionen überprüft. KI-basierte Software plant effizient und nachhaltig die Routen, was den Personalbedarf reduziere. Echtzeitdaten können Kunden über GPS-Tracker zur Verfügung gestellt werden. Um Emissionen weiter zu senken, sei der Einsatz von Elektro-LKW auf kurzen Strecken möglich. Zudem könnten künftig größere Distanzen und Volumina über die Schiene transportiert werden, wobei LKW die letzte Strecke abdecken. Wegen der mangelnden Flexibilität der Bahn sei diese Option für kurzfristige Lieferungen derzeit weniger attraktiv.
Ohne den Güterverkehr wären die Regale in den Geschäften leer und die Wirtschaft würde zum Stillstand kommen. Allerdings bringt der Transport von Waren und Abfällen auch Lärm, Luftverschmutzung und einen stetig steigenden Ausstoß von Treibhausgasen mit sich. „Der Güterverkehr zur Versorgung der Kunden und Unternehmensstandorte durch LKW zählt nach wie vor zu den wichtigsten Transportarten von Unternehmen. Jedoch ist der effiziente Einsatz der LKW ein wesentlicher Beitrag zur Dekarbonisierungsstrategie eines Unternehmens. Diese Themen werden wir langfristig verstärkt in der Lehre vermitteln“, fasst Studiengangsleiter Nottmeyer zusammen. (jn/jrf)