07.05.2018

Pflanzenschutzmittel gegen Drahtwürmer entwickelt

Michael Przyklenk hat an der FH und Uni Bielefeld promoviert.

Bielefeld (fhb). Seit Januar hat Michael Przyklenk seinen Doktortitel in der Tasche. Seine Promotionsarbeit wurde von Prof. Dr. Karsten Niehaus, Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld, in Kooperation mit Prof. Dr. Anant Patel, Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) der Fachhochschule (FH) Bielefeld, betreut. In seiner Dissertation thematisierte er die "Verkapselung von Metarhizium brunneum als Grundlage für eine ‚attract and kill Strategie‘ zur Kontrolle herbivorer Bodeninsekten".

Von September 2012 bis Dezember 2015 unterstützte Michael Przyklenk als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Arbeitsgruppe „Fermentation und Formulierung von Zellen und Wirkstoffen“ von Prof. Dr. Anant Patel an der FH Bielefeld. Dort arbeitete er an Formulierung eines Nutzpilzes gegen Schadinsekten als biologisches Pflanzenschutzmittel in den heute abgeschlossenen Projekten „ATTRACT“ und „INBIOSOIL“. Der Fokus lag auf der Bekämpfung von Drahtwürmern, die im Boden Kartoffelknollen schädigen. Aus den Projekten ist das Produkt ATTRACAP® entstanden, ein biologisches Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Drahtwürmen in der Kartoffel.

Seit 2016 ist Michael Przyklenk für das Produkt ATTRACAP® bei der Firma BIOCARE in Einbeck verantwortlich und kümmert sich um die Produktion, den Aufbau der Technik sowie die Forschung und Entwicklung des Pflanzenschutzmittels. Nebenbei schrieb er weiter an seiner Dissertation, die er im Januar 2018 erfolgreich beendete.

Vor seiner Promotion schloss Michael Przyklenk sein Bachelorstudium in Biotechnologie an der Hochschule OWL in Lemgo sowie sein Masterstudium in molekularer Biotechnologie an der RWTH Aachen ab. Nach dem Master entschied er sich für die Promotion an der FH Bielefeld: „Da ich in Bielefeld geboren und in Spenge im Kreis Herford aufgewachsen bin, habe ich die Möglichkeit genutzt, in meiner Heimat zu promovieren“, sagt Przyklenk.

Auf seine Zeit als Doktorand blickt Michael Przyklenk positiv zurück: „Das Spannende an der Promotion für mich war, dass es sich bei dem Projekt nicht um Grundlagenforschung handelte, sondern einen direkten Bezug zur Praxis hatte, nämlich die Idee, ein Produkt zu entwickeln und zumindest im technischen Maßstab zu produzieren.“ Spannend sei für ihn auch die Zusammenarbeit mit anderen Partnern im Rahmen der Projekte „ATTRACT“ und „INBIOSOIL“ gewesen.