Exkursionsbericht Finnland - Austausch zu Multikulturalität im Gesundheitswesen
Eine Reisegruppe des Fachbereichs Gesundheit unter der Leitung von Frau Dr. Gabriele Klärs besuchte vom 22. - 26.04.2024 die XAMK Hochschule in Kotka Finnland.
1. Tag, 22.04.2024: Die International Week 2024 begann für uns am Treffpunkt Düsseldorfer Flughafen. Nach einer Flugzeit von ca. zwei Stunden erreichten wir Helsinki, von wo es per Bustransfer weiter in Richtung Kotka ging. Für die folgenden Tage wurden wir nahe der finnischen Küste im Original Sokos Hotel Seurahuone untergebracht. Da für den Tag der Anreise kein weiteres Programm mehr geplant war, konnten wir die restliche Zeit des Tages nutzen, um Kotka zu besichtigen. Beim gemeinsamen Abendessen wurde der Ablauf für die kommenden drei Tage besprochen, sowie letzte organisatorische Fragen geklärt. Für einige der Gruppe stand dann nur noch ein Punkt auf der Tagesordnung, der erste Saunagang ganz nach finnischer Art.
2. Tag, 23.04.2024: Der erste Tag der International Week begann mit einer Begrüßung und einer Einführung in die XAMK Hochschule sowie in die Stadt Kotka. Wir hatten die Gelegenheit, die kulturelle Vielfalt der Region kennenzulernen und uns mit unseren Gastgebern auszutauschen. Im Seminar zum Thema Multikulturalität im Sozial- und Gesundheitswesen tauschten wir in interaktiven Gruppendiskussionen Ideen und Erfahrungen aus und lernten, wie wir effektiv in multikulturellen Umgebungen arbeiten können. Des Weiteren erhielten wir spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft Flanderns und erfuhren mehr über das belgische Projekt "Wanda", welches darauf abzielt, soziale Berufe durch die Förderung von Reflexion zu professionalisieren. Am Nachmittag erkundeten wir die Umgebung von Kotka und besuchten die frühere Angelstelle des russischen Zaren, was uns einen interessanten Einblick in die Vergangenheit Kotkas bot. Abends ging ein Teil unserer Gruppe zum Karaoke-Singen, eine beliebte Tradition in Finnland, die uns näher zusammenbrachte und den Tag abrundete.
3. Tag, 24.04.2024: Am Mittwoch ging es an der Hochschule Kotka weiter mit Vorträgen zum Thema Multikulturalität im Gesundheitswesen. Um 9:00 Uhr begann ein Vortrag von drei Dozierenden der Kauno Kolegija, einer Hochschule in Litauen. Das Programm startete mit einem Video über Litauen, gefolgt von einem Quiz über das Land. Teilnehmende, die die Fragen richtig beantworteten, erhielten litauische Süßigkeiten als Belohnung. So konnte schon das Land über mehrere Sinneskanäle erkundet werden. Anschließend präsentierten die Dozierenden die Stadt Kaunas, die Hochschule und deren Fakultäten. Ein weiterer Teil des Vortrags befasste sich mit der kritischen Pflege im Pflegeprozess, wobei die DR ABC-Methode (Danger, Response, Airway, Breathing, Circulation) vorgestellt wurde. Die Studierenden übten diese Methode an einer Simulationspuppe und führten auch eine Defibrillation durch. Zudem gab es einen Vortrag über die Kommunikation mit Menschen, die Autismus-Spektrum-Störungen und intellektuelle Behinderungen haben. Im Rahmen des Projekts „Equal Treatment“, das die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen fördert, arbeiteten die Studierenden in Gruppen. Sie analysierten Texte, um Merkmale einer Behinderung zu identifizieren und entwickelten Strategien, um den Stress für junge Menschen mit Autismus zu reduzieren. Es wurden Kommunikationstechnologien vorgestellt, wie aufkommende Barrieren in der Verständigung überwunden werden können. Zum Schluss der Veranstaltung hatten alle Studierende nochmal die Möglichkeit die Herzdruck-Massage an einer Simulationspuppe zu erproben. Nach einem Lunch haben wir eine Tour durch die Hochschule bekommen und die Simulatoren und das Mini-Hospital der Xamk besucht. Danach ging es für eine kurze Ruhepause ins Hotel bevor wir uns mit den Erasmusstudierenden der Xamk getroffen haben, um einen Spaziergang durch die Stadt zu machen. Am Ende des Spaziergangs kehrten wir in ein gemütliches Café ein, genossen den Kaffee und den Tee sowie finnische Spezialitäten. Für ein echtes finnisches Erlebnis sind wir am Ende des Abends in eine Sauna am See gegangen, haben die Aufgüsse freudig entgegengenommen und konnten uns im See bei kuscheligen 2-4° Grad abkühlen. Für uns alle war dies ein sehr schöner Ausklang des Abends, sodass wir glücklich und zufrieden abends den Rückweg ins Hotel antraten.
4.Tag, 25.04.2024: Um 7:30 Uhr trafen sich die Teilnehmer*innen zum Frühstück im Hotel, um sich für den ereignisreichen Tag vorzubereiten. Pünktlich um 8:25 Uhr versammelten sie sich in der Lobby, um gemeinsam zum Bus zu gehen, der sie zur Veranstaltung bringen würde. Der Tag stand im Zeichen von Multikulturalität und Einwanderungsprozessen sowie interkultureller Kommunikation – ein Thema von großer Bedeutung in der heutigen globalisierten Welt. Die Veranstaltung begann um 9:00 Uhr mit einer einführenden Vorlesung zum Thema Integration und Einwanderungsdienste in Kotka. Ein Vortrag, gefolgt von lebhaften Diskussionen und zahlreichen Fragen, bildete den Auftakt des Tages. Die Teilnehmer*innen tauschten ihre Ansichten aus und vertieften ihr Verständnis für die Herausforderungen und Chancen, die mit multikultureller Zusammenarbeit einhergehen. Die zweite Vorlesung des Tages konzentrierte sich auf nationale Initiativen zur Internationalisierung. Hierbei teilten die Studierenden nicht nur Fachwissen, sondern auch persönliche Erfahrungen zur Integration. Die Diskussion über die Bedingungen, unter denen man sich wirklich integriert fühlt, sowie die Vorstellung verschiedener Integrationsprojekte an der Universität regten die Teilnehmer*innen zum Nachdenken an und inspirierten zu weiteren Ideen. Nach einer wohlverdienten Pause begann die dritte Vorlesung, die in Form einer Gruppenarbeit gestaltet war. Unter dem Titel "Who am I?" setzten sich die Teilnehmer mit ihrer eigenen Identität und den Merkmalen eines guten Kommunikators auseinander. Eine lebhafte Diskussion brachte verschiedene Perspektiven hervor und förderte das Verständnis für die Vielfalt in der Kommunikation. Zum Abschluss der internationalen Woche stand eine Besichtigung des örtlichen Krankenhauses auf dem Programm. Die Teilnehmer*innen erhielten einen kurzen Einblick in verschiedene Abteilungen, angefangen bei der Entbindungsstation bis hin zur Intensivpflege und den peripheren Stationen. Besonders faszinierend war das Alarmsystem, das die Aufmerksamkeit der Teilnehmer*innen auf die Besonderheiten des Gesundheitswesens lenkte und den Tag auf eindrucksvolle Weise abschloss. Nach der Besichtigung des Krankenhauses wurde die Internationale Woche mit einem gemeinsamen Ausklang fortgesetzt. Die Teilnehmer versammelten sich in einem nahegelegenen Restaurant, um bei einer Pizza die neuen Eindrücke zu besprechen und zu verarbeiten. In einer entspannten Atmosphäre tauschten sie ihre Gedanken und Erfahrungen aus, reflektierten über die Erkenntnisse des Tages und knüpften neue Kontakte.
5. Tag, 26.04.2024: Nach einer Woche geprägt von Vorlesungen, Kultur und neuen Kontakten, endete die International Week für uns mit der Heimkehr vom Flughafen in Helsinki zurück zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Nachdem wir uns die Zeit am Flughafen vertrieben hatten, ließ uns die Deutsche Bahn zunächst verzweifeln, da sich unsere Reisegruppe aufgrund mehrerer über füllter Züge eine gute Stunde am Flughafenbahnhof gedulden musste, bis die Heimreise fortgesetzt werden konnte. Während der Zugfahrt haben wir die Woche noch einmal Revue passieren lassen und uns in gemeinsamer Runde zu einem erneuten Karaoke-Abend verabredet, ganz im Sinne der finnischen Feierkultur. Erschöpft aber glücklich endete der Transfer für die meisten von uns um circa 22 Uhr am Bielefelder Hauptbahnhof. Damit endete eine hochinteressante und abwechslungsreiche Exkursion nach Finnland.