Kanalleitungsbau in geschlossener Bauweise in inhomogenem Baugrund

cand. ing. Sven Ushardt

Der Umweltbetrieb, Geschäftsbereich Stadtentwässerung, der Stadt Bielefeld plant die Verlegung eines Schmutzwasserkanals (SWK).
Planungseitig ist noch nicht entschieden, ob der Kanal in offener oder geschlossener Bauweise (Rohrvortrieb) verlegt wird. Die drei Ausführungsvarianten Stahlbetonrohrvortrieb DN 600 bzw. DN 1200 und die offene Bauweise werden im Rahmen der Diplomarbeit gegenübergestellt und verglichen.

Im betrachteten Trassenabschnitt befindet sich in etwa gleicher Tiefenlage ein SWK DN 400, der in den Jahren 1953/54 verlegt wurde. Dieser zeigt Schäden und Rissbildungen.

Die ca. 200 m lange Kanalstrecke ist in ca. 6 m Tiefe in einem geschichteten heterogen aufgebauten Untergrund herzustellen. Neben verfestigten Schieferton, der auch Geoden mit hohen Druckfestigkeiten enthalten kann, stehen in Wechsellagerung Lockergesteine bestehend aus Schluffen in weicher bis steifer, örtlich auch halbfester Konsistenz an sowie Sand mit Schluffanteilen von ca. 15 - 33%. Ferner wurden Torfschichten, bzw. -linsen erkundet, die eine hohe Zusammendrückbarkeit aufweisen. Die Schluffe enthalten teilweise organische Beimengungen und sind schwach humos bis humos. Grundwasserstände bis ca.1,5 m über Rohrsohle wurden erkundet.