Siebung
Die Korngrößenverteilung beschreibt den Boden aufgrund einer mittleren geometrischen Ausdehnung seiner Massenanteile. Sie dient als Grundlage für Beurteilungs- und Anwendungskriterien von Böden und lässt Rückschlüsse auf bestimmte bodenmechanische Eigenschaften zu. Die Korngrößenverteilung im Boden mit Korngrößen über 0,063 mm wird durch Trennen der vorhandenen Korngruppen durch Siebung bestimmt. Die Siebung ist die Trennung eines Bodens in Körnungsgruppen mit Hilfe von Prüfsieben. Die durch Siebe ermittelten Korngrößen werden nach der Lochweite bzw. Maschenweite der Siebe benannt. Diese Weite wird als Korngröße oder Korndurchmesser bezeichnet.
Bestimmung der Korngrößenverteilung durch Siebung nach DIN 18123 bzw. DIN EN ISO 17892-4 (Foto der Versuchsgeräte)
Die Probemenge soll einen kennzeichnenden Durchschnitt des zu untersuchenden Bodens darstellen. Die Probenmenge ist dem Größtkorn der Probe anzupassen. Nach vorheriger Trocknung der Probe bei 105°C wird sie auf 0,1% der Probenmenge gewogen und anschließend durch den aufeinander gesetzten Siebsatz gesiebt.
Es werden Siebe mit den Maschenweiten von 0,063 mm, 0,2 mm, 0,63 mm, 2,0 mm und 6,3 mm, 20,0 mm und 63,0 mm verwendet. Wenn zu erwarten ist, dass die zulässige Höchstmasse je Sieb (s. ISO 17892-4, Tabelle 2) überschritten wird, können Zwischengrößen der Siebe zusätzlich verwendet werden - z.B. Maschenweiten von 0,125 mm, 1,0 mm und 4,0 mm. Das Sieben kann von Hand oder mit einer Siebmaschine erfolgen. Bei Maschinensiebung ist eine Siebdauer von 10 bis 15 Minuten erforderlich.
Die Massen der Rückstände auf den einzelnen Sieben und in der Auffangschale werden notiert.
Zur Auswertung werden die Siebrückstände in Prozente auf die Gesamtmasse bezogen und in Siebdurchgänge umgerechnet. Ein Beispiel für die tabellarische Auswertung ist hier angegeben. Die Siebdurchgänge werden in einem Diagramm zeichnerisch dargestellt. Der Massenverlust zwischen der Einwaage und der Summe der Rückstände soll nicht mehr als 1% der Einwaage betragen.