Rammsondierung

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Anwendungsbereich

Die Rammsondierung nach DIN ISO 22476-2 ist ein indirektes Erkundungsverfahren. Während z.B. mit einer Stutzenprobe die Dichte des Bodens, oder mit einem Scherversuch die Scherparameter direkt gemessen werden können, kann man mit einer Rammsondierung anhand des Eindringwiderstandes indirekt auf die Lagerungsdichte, den Steifemodul oder den Reibungswinkel schließen. Die leichte Rammsonde DPL wird auch häufig als Kontrollversuch zur Überprüfung der erreichten Verdichtung eingesetzt.

Rammsondierung mit der DPL nach DIN ISO 22476-2 (Foto der leichten Rammsonde)

Für Verdichtungskontrollen wird bislang abweichend von der neuen DIN ISO 22476-2 die DPL-5 mit einem Querschnitt der Sondierspitze von AF = 5 cm² verwendet. Das Gestänge und die Sondenspitze müssen lotrecht und ohne übermäßige Durchbiegung des über den Boden herausragenden Teils der Verlängerungsstangen eingetrieben werden. Die Sonde muss kontinuierlich in den Boden gerammt werden. Die Schlagfolge muss zwischen 15 und 30 Schlägen je Minute liegen. Das Gestänge muss mindestens alle 1,0 m um 1,5 Umdrehungen gedreht werden. Die Anzahl der Schläge muss alle 10 cm aufgezeichnet werden - N10. Der übliche Operationsbereich für die Schläge sollte zwischen N10 = 3 bis 50 liegen. Im Allgemeinen sollte der Versuch spätestens beendet werden, wenn die Anzahl der Schläge die oben angegebenen Höchstwerte um das Zweifache übersteigt. Das Ergebnis wird in einem Sondierdiagramm aufgetragen. Bei Rammsondierungen in Sandböden kann von den Schlagzahlen N10 auf die Lagerungsdichte geschlossen werden.

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Bei lagenweise eingebauten und verdichteten Sandschichten deuten regelmäßige Rücksprünge in den Schlagzahlen N10 auf zu große Schichtdicken für die Verdichtung hin. Da die Ergebnisse in den ersten ca. 50 cm der Sondiertiefe durch Oberflächeneinflüsse gestört werden, wird die Rammsondierung bei Verdichtungskontrollen i.d.R. nur für Tiefenbereiche zwischen 0,5 m bis ca. 3 m Tiefe eingesetzt. Als Anhaltswert für eine mitteldichte Lagerung eines enggestuften Sandes (SE) oberhalb des Grundwassers kann eine Schlagzahl von ca. N10 ≥ 10 gelten.