Aktive Patientenbeteiligung in der Rehabilitation: Evaluation eines psychologisch-somatischen Aktivierungstrainings für Rückenschmerzpatienten

Berichtet wird über eine Evaluation der Auswirkungen eines psychologisch-somatischen Aktivierungstrainings in der stationären Rehabilitation von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. Über vier Messzeitpunkte (unmittelbar vor und nach des dreiwöchigen Aufenthalts in einer orthopädisch-rheumatischen Rehabilitationsklinik sowie drei und zehn Monate nach der Entlassung) wurden 102 Patienten, die am Aktivierungstraining teilgenommen hatten, hinsichtlich der Effekte der Maßnahme auf der Ebene der Befindlichkeit und des Verhaltens mit 123 Patienten einer Kontrollgruppe verglichen, die das herkömmliche Rehabilitationsprogramm durchlaufen hatten. Das Aktivierungstraining umfasste psychologische und bewegungstherapeutische Komponenten, die eng aufeinander abgestimmt waren. Während zwischen den beiden Rehabilitationsgruppen hinsichtlich der Befindlichkeit keine unterschiedlichen Effekte der Maßnahmen ermittelt werden konnten, wurden in Bezug auf das gesundheitbezogene Verhalten in einigen Bereichen ein besserer Transfer bei den Teilnehmern des Aktivierungstrainings festgestellt. Generell wurde jedoch deutlich, dass sich die Effekte der Rehabilitation langfristig wieder verlieren, wenn es nicht zu einer Verbesserung des nachstationären Betreuungsangebots kommt. - Inhalt: (1) Rehabilitation chronischer Wirbelsäulenerkrankungen (gesamtgesellschaftliche Bedeutung; Risikofaktoren; medizinische Rehabilitation; aktive Patientenbeteiligung). (2) Die Evaluation spezifischer Angebote in der Rehabilitation chronischer Rückenschmerzen. (3) Methoden. (4) Ergebnisse. (5) Diskussion.