Studierende des Campus Gütersloh besuchen den Flughafen Köln/Bonn
Gütersloh (fhb). Gestern bestellt und heute schon ist die Warensendung im Briefkasten. Was für die Online-Shopping-Kunden eine Selbstverständlichkeit ist, erfordert einen enormen Aufwand für die Logistik. Das nächtliche Spektakel, das dahinter steckt, konnten nun Studierende der Fachhochschule (FH) Bielefeld des Studiengangs „Digitale Logistik“ bei ihrem Besuch des Flughafen Köln/Bonn aus nächster Nähe beobachten. Die Studierenden des Campus Gütersloh sind die Expertinnen und Experten von morgen, die in Zukunft unsere modernen Logistik-Verfahren entwickeln werden – und so dafür sorgen, dass trotz des wachsenden Online-Handels Pakete rechtzeitig beim Kunden ankommen.
Die nächtliche Besichtigung startete um 21 Uhr mit einem Rundgang im Flughafenterminal und endete mit der Sortieranlage für den Nachtumschlag im UPS Terminal. „Viele Details, die sonst nur hinter den Kulissen zugänglich sind, wurden den Studierenden gezeigt“, erklärt Professor Dr.-Ing. Jörg Nottmeyer von der FH Bielefeld und Studiengangsleiter des Studiengangs „Digitale Logistik“. Höhepunkt der Besichtigung war die Entladung und Neuverladung der UPS-Sendungen aus aller Welt. Alle internationalen UPS-Sendungen kommen nachts bis zwei Uhr per Frachtflugzeug nach Köln, werden entladen und mit Sendungen aus dem europäischen Ausland, die per LKW hinzukommen, neu sortiert und wieder in die Frachtmaschinen verladen. „Imponierend“, so Jost Runte, Studierender im 1. Semester, „wie aufwendig die Sendungen aus aller Welt manuell ent- und verladen und tagtäglich umgeschlagen werden, jetzt kann ich mir viel besser die Lerninhalte aus dem Studiengang vorstellen“. Bis zu 190.000 Sendungen werden pro Stunde größtenteils vollautomatisch nach Zielland und Postleitzahl sortiert und für den Weitertransport verladen.
„Mit einer Exkursion wie dieser sollen die Studierenden einen Eindruck davon bekommen, vor was für einer komplexen Herausforderung man bei dem Thema Logistik steht“, erklärt Nottmeyer. Der Professor für Produktionslogistik hat die Exkursion, für die es fast ein Jahr Vorlauf benötigte, geplant und begleitet. Teil der Lehrveranstaltung „Einführung in das Berufsfeld“, zu dem auch die Exkursion nach Köln gehörte, sind weitere Besuche bei namenhaften Unternehmen sowohl in der Region als auch deutschlandweit.
Das Besondere an dem praxisintegrierten Studiengang „Digitale Logistik“ am Campus Gütersloh: Es wechseln sich Praxisphasen im Unternehmen und Theoriephasen in der Hochschule ab und der Studiengang hat eine besondere Kombination der Lehrinhalte. Während Logistik klassischerweise dem Bereich der Betriebswirtschaft zuzuordnen ist, bestehen die Inhalte des Studiengangs „Digitale Logistik“ sowohl aus den Bereichen Maschinenbau als auch Informatik. Zusätzlich erhalten die Studierenden Grundlagen in BWL. „Damit sind sie die Antwort auf einen aktuellen Bedarf der Unternehmen, der sich durch die Herausforderungen der Digitalisierung auf die Logistik ergeben hat“, erklärt Professor Nottmeyer. Der Studiengang schließt nach sieben Semestern mit dem Titel Bachelor of Engineering ab.