Digitalisierungsprojekt der FH Bielefeld wird vom Land NRW gefördert.
Bielefeld (fhb). Gemeinsam mit dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft fördert das Land NRW im Programm „Curriculum 4.0.nrw“ insgesamt 22 Projekte zur Digitalisierung der Curricula in Studiengängen an Hochschulen. Ein Teil der Förderung geht an den Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Prof. Dr. Helen Knauf, Professorin für Bildung und Sozialisation im Kindesalter, war mit ihrem Antrag „Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen“ erfolgreich. „Die Digitalisierung ist längst auch in den Kindertageseinrichtungen angekommen, das muss sich daher auch im Lehrplan für die Studierenden widerspiegeln“, erklärt Knauf.
Dass die Digitalisierung bereits eine Rolle in Kindertagesstätten spielt, konnte Knauf bei ihrer jüngsten Befragung in verschiedenen Einrichtungen feststellen. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Fachkräfte digitale Medien als einen selbstverständlichen Bestandteil ihres Arbeitsalltags ansehen“, berichtet Knauf. Außerdem nimmt ein Großteil der Fachkräfte digitale Medien als einen Teil der kindlichen Lebenswelt wahr. „Deshalb,“ so Knauf „wachsen in Kindertageseinrichtungen die Anforderungen an die Medienbildung der Kinder.“
Kinder sollen in den Kindertagesstätten lernen, mit Medien kreativ und produktiv umzugehen. Dabei sollen sie aber auch über die Gefahren aufgeklärt werden, die durch die digitalen Medien entstehen. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, müssen die Fachkräfte selbst Medienkompetenz erlangen. So können sie beispielsweise digitale Medien zur Vor- und Nachbereitung, zur Elternkommunikation, zur Weiterbildung und zur Organisation der Kindertageseinrichtung nutzen. „Genau mit diesen Bausteinen sollen sich die Studierenden auch in ihrem Studium auseinandersetzen“, sagt Knauf.
Knauf konzipierte im Rahmen des Projektes eine Lehrveranstaltung mit dem Titel „Digitalisierung in Kindertageseinrichtungen“. Darin werden sich die Studierenden theoretisches Wissen über digitale Medien aneignen, sich aber auch Praxiseinblicke erarbeiten. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse eins digitalen Instruments, wie beispielsweise einer App für Kinder, nach dem Prinzip des Forschenden Lernens. „Die Veranstaltung findet außerdem im Format Blended Learning statt, also einem Zusammenspiel aus Online- und Präsenzphasen“, erklärt Knauf. Die Ergebnisse der Lehrveranstaltung sollen schließlich in einem eigens angelegten Weblog präsentiert werden. „So können wir die Ergebnisse auch für die Öffentlichkeit zugänglich machen“, so Knauf. (bes)