Mit Danksagungen zuhauf schloss die vierte Vorstellung der Modenschau 2014 unter dem Motto "Carambolage" am vergangenen Freitag eine halbe Stunde vor Mitternacht im Kultur- und Kommunikationszentrum Sieker. Und das zurecht: Was die Mode-Studierenden des Fachbereichs Gestaltung auf die Beine gestellt hatten, konnte sich nicht nur sehen lassen, sondern hörte sich auch gut an, war gelungen inszeniert und rückte Außergewöhnliches in den Mittelpunkt: extravagante Kollektionen, Bachelor- und Masterabschlüsse, ergänzt mit vortrefflichen Ergebnissen von Arbeiten aus dem laufenden Seminarbetrieb. 107 Modestudenten zeichneten verantwortlich, unter ihnen 15 Bachelor- und fünf Master-Absolventen. Die Entwürfe wurden von 70 Models vorgestellt, 180 Outfits insgesamt bestaunte das Publikum.
Dazu ein musikalischer Spannungsbogen mit Titeln unterschiedlichster Herkunft, zusammengestellt von einem DJ, zudem Live-Musik, vorgetragen mit Geige und Gitarre und durch einen Chor. Ein eigens gestaltetes Bühnenbild, das dem großzügigen rechteckigen Veranstaltungsraum ein Gesicht, eine Orientierung verlieh und Projektionsmöglichkeiten für zahlreiche Videos lieferte.
Jeweils zweimal an zwei Abenden wurde die Modenschau präsentiert. Immer ausverkauft, immer mit reichlich Beifall von insgesamt wohl rund 2.000 Zuschauern aufgewertet. Mode-Professor Kai Dünhölter, verantwortlich für die Gesamtproduktion der Modenschau 2014, war gänzlich angetan:
"Bedanken möchte ich mich vor allem bei unseren Studierenden für diese fantastische Performance." Ein Sonderlob erreichte den Schauspieler Oliver Baierl, der, sprachlich und stimmlich gewandt, mit Wort-Witz und Humor - und dann sogar singend - die einzelnen Programmpunkte zu einem Gesamtwerk trefflich verband. Das Publikum verabschiedete den Conférencier mit lautem Applaus.
Gegen Ende der vierten Veranstaltung stieg die Spannung bei den Studierenden, wurde doch der in diesem Jahr erstmals in vier Kategorien mit 4.500 Euro ausgelobte "Bielefelder Modepreis für Jungdesigner" vergeben. Die Jury hatte die Kollektionen nach ihrer Kreativität und ihrem modischen Erscheinungsbild zu bewerten. Eine Gratwanderung, so
Jurymitglied Heidi Hagen-Pekdemir von der Neuen Westfälischen Zeitung, "wir haben uns lange beraten und die Entscheidungen sind uns nicht leicht gefallen." Also nur Nuancen, die für die eine und damit gegen die andere Kreation sprachen.
Schlussendlich gewann Judith Israel mit ihrer Kollektion "Drachentöter" in der Kategorie "Kreativität". Den Preis für modische Anmutung teilen sich Julien Kurtin (Thema: "Was bist du für ein Held?") und Lukas Fischer ("Eine Sequenz"). Die Auszeichnung für die beste Semesterarbeit ging an Andreas Stang. Erstmals war in diesem Jahr eine Auszeichnung für Nachhaltigkeit ausgelobt worden. Gewonnen hat hier mit ihrer Master-Arbeit und dem Thema "Hinsicht" Kerstin Schletz.
Mode-Professorin Willemina Hoenderken führte durch die Preisverleihung und bedankte sich ausdrücklich bei den Sponsoren. Der neue Nachhaltigkeits-Preis, gestiftet vom Gütersloher Naturwaren-Versender Maas, soll auch im kommenden Jahr verliehen werden. Weitere Unterstützer: die Fördergesellschaft der Hochschule Bielefeld und die Firmen BRAX, Windsor und Jaques Britt.
Kai Dünhölter schloss den Abend mit den Worten: "Vielen Dank an die Zuschauer, wenn Sie nicht kommen würden, würde das alles hier keinen Sinn machen. Toll, dass Sie da waren."