Pestañas

Virtuell ans Pflegebett mit digital und virtuell unterstützter Fallarbeit in den Gesundheitsberufen

DAS PROJEKT DiViFaG

Fünf Projektpartner haben sich drei Jahre lang mit digitaler Lehre in Medizin- und Pflegestudiengängen beschäftigt und am Ende alle erstellten Lehr- und Lernmaterialien als OER veröffentlicht.
So sind Kurse und zahlreiche Einzelmaterialien zur digitalen Lehre in Medizin- und Pflegestudiengängen entstanden. Das Besondere an DiViFaG: Am Ende tauchen Studierende in eine VR-Welt ein und erhalten ein einzigartiges Lernerlebnis.
Insgesamt wurden zehn Lehr-/Lernszenarien zu Themengebieten wie „Wundmanagement“, „Flüssigkeitsmanagement“, „Hygienemanagement“ oder „In Notfallsituationen handeln“ entwickelt. Das Projektteam hat sich dazu entschlossen, sowohl die gesamten Kurse als auch viele Einzelmaterialien wie zum Beispiel das Dokument „Pflegeplanung“ auf dem Landesportal ORCA.nrw zur Verfügung zu stellen. Aktuell befindet sich der Upload-Prozess in der finalen Phase.

DAS MATERIAL

Das Besondere: Anleitung für die Nachnutzung im digitalen Schulungsraum

Der digitale Schulungsraum zu den Lehr-/Lernszenarien des Projektes DiViFaG richtet sich an Lehrkräfte im Gesundheitswesen, die Lehr-/Lernmaterialien als OER aus dem Projekt DiViFaG nutzen. Der ILIAS Kurs enthält verschiedene kurze, thematische Einführungen (Fachdidaktik, Fallarbeit, Mediendidaktik, Virtual Reality) und zusätzlich Szenario-spezifische, interaktive Handreichungen, die die Nachnutzung unterstützen und erleichtern. Folglich sind dort können alle didaktischen Informationen zu dem ausgewählten Lehr-/Lernszenario einsehbar.
Das „How to Use“ beschreibt z.B. in sieben kurzen Kapiteln:
  1. den Projekthintergrund,
  2. die den Szenarien zu Grunde gelegten theoretisch-konzeptionellen Grundlagen,
  3. einen Überblick über die Konzeption der Lehr-/Lernszenarien,
  4. Hinweise zur Implementierung in der eigenen Lehre,
  5. die Nutzung der digitalen Tools und Virtual Reality in der Lehre,
  6. die Inhalte und die Struktur des Schulungsraums,
  7. die entwickelten Szenarien der verschiedenen Hochschulen in Kurzform.

Lernweg am Beispiel des Dokuments "Pflegeplanung"

Das Dokument "Pflegeplanung" ist nur eines von zahlreichen erstellten OER-Materialien aus dem Projekt „Digitale und Virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ (DiViFaG). Das Projekt soll die hochschulische Ausbildung von Gesundheitsberufen – sowohl in Medizin- als auch Pflegestudiengängen – verbessern und richtet sich an Lehrende wie Studierende.
Die problemorientierte Fallarbeit nach Kaiser soll durch DiViFaG mit der Virtuellen Realität (VR) verbunden werden. Für jeden der zehn Themenbereiche gibt es ein Lehr-/Lernszenario, das in drei Schritte unterteilt werden kann. Zunächst wird der Fall durch ein Beispiel aus der realen Praxis eingeleitet – dargestellt durch ein Interview in Text- oder Videoform. Es folgt eine fiktive Patientenakte: Zum Beispiel erhalten Studierende in den Szenarien „Wundmanagement“ und „Flüssigkeitsmanagement“ das Dokument „Pflegeplanung“ mit der Aufgabe, einen individuellen Pflegeplan für die zu behandelnde Person zu erstellen oder zu bearbeiten. Dabei unterstützen sie die interaktiv aufbereiteten Inhalte der Kurse. Das Besondere am Projekt: Im dritten Schritt wird der Fall dann in die VR-Welt übertragen. Studierende ziehen sich eine VR-Brille auf und tauschen im selben Moment zum Beispiel den Seminarraum durch ein Behandlungszimmer, in dem sie virtuell mit Patient*innen sprechen. Die Materialien sollen vor allem ortsunabhängiges und selbstgesteuertes – also an den jeweils individuellen Fortschritt angepasstes – Lernen möglich machen.

PERSÖNLICHE EMPFEHLUNG FÜR ALLE NACHNUTZENDEN

Lisa Nagel: „Mir macht es persönlich unglaublichen Spaß, digitale Lehr-/Lernmaterialien zu entwickeln, weil ich den OER-Gedanken der Nachnutzung großartig finde. Es kostet sehr viel Zeit, qualitativ hochwertige Materialien zu erstellen, und wir hatten durch die Förderung die Möglichkeit, uns diese Zeit zu nehmen. Davon können jetzt hoffentlich viele andere profitieren.“
Isa Freese: „Wir stellen das gesamte Material unter der Lizenz CC BY-SA zur Verfügung, was bedeutet, dass jede*r es für sich individuell nutzen kann. Es war von Anfang an unser Grundgedanke, dass alle Materialien in der Lehre angepasst werden können. Wir hoffen sehr, dass unsere OER genutzt, verbreitet und bestenfalls noch weiterentwickelt werden, dann hätten wir unser Ziel mehr als erreicht.“
    

10 Erfolgstipps für die Erstellung von OER von Alexander Stirner und Lisa Nagel
  1. Vorgaben/ Möglichkeiten bzgl. Upload der OER-Plattform überprüfen, bevor die Materialen erstellt werden. (z. B. thematische Einheit als Ordner oder Kurs?)
  2. Selber ein wenig User Erfahrung bei OER-Materialien sammeln, z.B. einfach mal in ORCA stöbern (Möglichkeiten der Darstellung, Begleitmaterial etc.)
  3. Auseinandersetzung mit Urheberrecht, Zitatrecht und Lizensierung ist lästig, aber wichtig
  4. Stolperfalle: Offen lizensiert ist nicht gleich CC-Lizenz (spezifische/ private Lizenzen können sich ändern)
  5. Möglichst viel selbst erstellen, z.B. Fotos, Videos, Abbildungen
  6. Bei mehreren Materialien und in Zusammenarbeit mit anderen eine Corporate Identity vorab abstimmen (Schriften, Farben, ggf. Logo etc.). Wenn möglich, hilft die Beauftragung oder Anstellung eines:r professionellen Mediengestalter:in.
  7. Beim Einsatz von Learning Management Systemen (ILIAS, moodle) ist ein Pretest des Exports mit den verwendeten Tools sehr wichtig (evtl. treten bei spezifischen Tools Fehlermeldungen beim Export auf, Updates des LMS beachten)
  8. Bei Verwendung externer Software (z.B. simpleshow, Learning Snacks, LearningApps) sollte die OER-Fähigkeit bzw. Limitierung der Lizensierung vorab geprüft werden
  9. OER-Content ist in aller Regel nicht selbsterklärend, anleitendes Begleitmaterial hilft bei der Nachnutzung
  10. Tipps & Tricks der OER-Plattformen und der OER-Serviceteams berücksichtigen und nutzen!